Wolfgang Peter
Dipl. Wirtsch.-Ing. (FH)
Briener Str. 166
47533 Kleve
Kleve, den 28.05.2020
Deutscher Bundestag
Fraktionen CDU/CSU –SPD – FDP – Bündnis 90/Die Grünen – Die Linke – AfD
Platz der Republik
11011 Berlin
Stattlich finanzierte Kaufanreize zur Ankurbelung der Autoindustrie AUTOGIPFEL AM 02. Juni 2020
Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Fraktionsvorsitzende der im Bundestag vertretenen Parteien,
sehr geehrte Abgeordnete,
im Hinblick auf den bevorstehenden Autogipfel am 02.Juni 2020 möchte ich Ihnen nachstehende Details mitteilen und Sie ersuchen, diese in Ihre weiteren Überlegungen einzubinden.
Nach Ausführungen der Berliner Zeitung vom 22.05.2020 (Frau Christine Dankbar) kommt die Abwrackprämie nun doch.
„Ein Sieg beharrlicher Lobbyarbeit, den die Opposition scharf kritisiert“.
Auch Autos bis 140 g CO2 pro Kilometer sollen finanziell gefördert werden.
Davor warnen Wirtschaftsexperten wie Umweltverbände!
Ein Blick in die Vergangenheit! (196….)
Vor mehr als 30 Jahren belegten bereits SHELL – Geheimdokumente? Details über den Treibhauseffekt (nachlesbar: www.climatefiles.com).
Der Ölriese EXXON beschrieb bereits 1982 wie stark die Erderwärmung 2019 ausfällt. (Spiegel.de) – Ist auch so eingetreten!
Der Klimawandel ist seit 1979 bekannt.
In einem Aufsatz in der „ZEIT vom 13.02.2019 beschreibt Claus Leggewie die Geschichte des Klimawandels von der ersten Weltklimakonferenz am 12.02.1979 in Genf bis zur COP 24 in Katowice“.
Die Informationen haben keinen Politiker/Industrie interessiert! Änderungen verschlafen.
Der „Spiegel“ hatte berichtet, dass sich die „fünf führenden deutschen Automarken – VW, Audi, Porsche, BMW und Mercedes – seit den 90er-Jahren in geheimen Zirkeln auf die Technik ihrer Fahrzeuge, über Kosten, Zulieferer, Märkte und Strategien geeinigt hätten“.
Der Artikel „Das Auto Syndikat““ vom 27.07.2017 (Frank Dohmen/Dietmar Hawranek) beschreibt die Absprachen detailliert.
Die Beteiligten haben gegenüber der EU-Kommission und dem Bundes-kartellamt das Kartell eingeräumt und die Ermittlungen laufen noch (dpa 14.12.2019).
In einem Schriftsatz vom 06.07.2016 erstattete Volkwagen eine Art Selbstanzeige „wegen Beteiligung an mutmaßlichen Kartell-verstößen“.
Herr „Dr. Diess übernahm im Juli 2015 das neu geschaffene Vorstandsressort Vorsitzender des Markenvorstands Volkswagen-PKW“.
Es ist unwahrscheinlich, dass deutsche Politiker von den Vorgängen keine Kenntnis hatten.
Ein Blick in die Gegenwart! (2000….)
Bereits 2002 sagte der Zukunftsforscher und Autor Jeremy Rifkin die Wasserstoffwirtschaft voraus (Buch: The Hydrogen Economy) und bezeichnete dies als den
„Beginn der dritten industriellen Revolution“.
Herr Rifkin führte damals Gespräche mit dem EU-Ratspräsidenten Romano Prodi, auch Frau Dr. Merkel hatte ihn nach ihrer Wahl eingeladen. Er habe mit Sigmar Gabriel gut zusammengearbeitet und mit RWE und Vattenfall. (Interview Handelsblatt vom 07.02.2020)
Die Informationen haben keinen Politiker/Industrie interessiert! Änderungen verschlafen. – Aber es kam noch schlimmer oder dreister???
Berichtet wird von „Tagesspiegel.de am 23.12.2006“
VW schafft den Durchbruch bei Brennstoffzellen:
Im Jahr 2000 ein Golf Variant Hybrid mit Brennstoffzelle
Ende April 2002 ein Bora Hypower mit Brennstoffzelle
Herbst 2004 ein Touran Hypower mit Brennstoffzelle (CHINA)
2010 sollte der erste Brennstoffzellen-Volkswagen fahrbereit sein,
noch vor dem Jahr 2020 wollte man ein bezahlbares und wettbewerbsfähiges Fahrzeug auf den Markt bringen.
Lange Jahre war bei VW der Experte für die Brennstoffzellen-Technik Herr Prof. Dr. Thomas von Unwerth verantwortlich.
Ein ausführliches Porträt ist nachlesbar in den VDI-Nachrichten (21.06.2019) unter dem Titel „Dauerbrenner Brennstoffzelle“.
Im Netz sind unter seiner Vita folgende VW-Tätigkeitsfelder zu finden:
2002 – 2010 Entwicklungsing. für Brennstoffzellen bei der Volkswagen AG
2004 – 2006 VW Projektleiter Brennstoffzellen APU Systeme
2006 – 2010 Projektleiter Volkswagen – Brennstoffzellenfahrzeuge in China
(Shanghai Volkswagen)
Der Passat sollte mit „großzügiger Förderung der Chinesen zu den Olympischen Sommerspielen in Peking (2008!) mit einer Brennstoffzelle rollen“.
Die Informationen haben keinen Politiker interessiert!
Maßnahmen verschlafen.
Der Bericht zur Risikoanalyse 2012 vom RKI erstellt und unter der Bundestagsdrucksache 17/12051 an alle Entscheidungsträger in Bund und Ländern verteilt hatte das gleiche Schicksal ereilt.
Die Informationen haben keinen Politiker interessiert!
Maßnahmen verschlafen.
Ein Blick in die Zukunft! (20…….)
Abwrackprämie 2009
Die FDP-Politikern Frau Daniela Kluckert sagte dem Handelsblatt
„Kaufprämien für Autos seien falsch. Sie hatten schon in der 1. Auflage 2009 nur einen Vorzieheffekt.“
Der Präsident des ZVEI Herr M. Ziesemer äußerte „Die Abwrackprämie von 2009 habe sich doch als recht zweifelhaft erwiesen“.
Im Jahre 2010 ging die erste Windkraftanlage in der Nordsee in Betrieb.
Der damalige Bundesumweltminister Herr Röttgen bezeichnete die Eröffnung als “schönsten Tag seiner Amtszeit“.
Berliner Morgenpost vom 02.08.2016 berichtet, „Mehr Anlagen werden wegen Netzüberlastung gestoppt“.
Im Jahr 2020 fehlen immer noch nennenswerte wichtige Übertragungstrassen um den Wind-Strom von Nord nach Süd zu transportieren.
Dieses Problem lösen kluge Länder und Menschen wie folgt:
Handelsblatt vom 27.02.2020
SHELL plant größtes Wasserstoff-Projekt Europas.
Das Konsortium um Shell und Gasunie will den Norden des Landes zum Zentrum des grünen Wasserstoffs in den NIEDERLANDEN und Nordwesteuropa machen.
edison.media/gruene vom 10.05.2020 Energiewende Franz W. Rother berichtet
Grüne Strom-Farmer fahren auf Wasserstoff ab.
Statt den Windstrom nach Bayern weiterzuleiten, wandeln Landwirte in Nordfriesland ihn lieber im Windpark in Wasserstoff um und nutzen diesen als Treibstoff für ihre Autos und Busse.
!!!LESEN SIE; WAS DORT GESCHIEHT!!!
DPA vom 26. Mai 2020
Ersatz für Öl
Der TÜV Süd und der Gasnetzbetreiber OGE setzen auf grünen Wasserstoff als CO2 – freien Ersatz für Öl, Erdgas und Kohle.
Für die Industrie könnte Wasserstoff ein zentraler Energieträge werden, ebenso wie für Millionen Heizungen und Fahrzeuge.
Und Nun kommt der „Hammer“!
m.FAZ.net/aktuell/wirtschaft vom 27.Mai.2020
„UTOPISCHER“ Karliczek-Plan?“
Wasserstoff wird ausgebremst.
Thema ist wieder aus dem Kabinett geflogen.
Wirtschaftsminister (CDU) stichelt gegen die Ministerin Karliczek (CDU)
Wenn man diesen Artikel liest, kann man nur konstatieren:
Nichts verstanden, kein Interesse von Politikern/Industrie!
Zukunft verschlafen. – Seit 2019 wird über die Wasserstoff-Strategie des Bundes geredet – ohne Handlungsergebnisse.
Die Jugend wird dieses desaströse Nichtstun von Politik/Industrie nicht mehr akzeptieren. Fridays for Future hatte bereits eine Aktion vor der VW-Zentrale in Wolfsburg. „Eine neue Abwrackprämie wäre verheerend“.
Diese Zielgruppe kann sich die Autoindustrie als Kunden „abschminken“, sie haben lobenswerterweise andere Wertvorstellungen.
Nach den schweren Versäumnissen der Politik und Industrie in den letzten Jahrzehnten ist es schon eine Dreistigkeit und Unverfrorenheit der deutschen Automobilindustrie und des Verbandes VDA, mit welcher Vehemenz Steuergelder als „Hilfen“? gefordert werden.
Diese „Lobbyarbeit“ im Bundestag und der EU gereichen zum Nachteil der Menschen. Der weltweite Betrug durch Auto-Abgasmanipulationen und die weltweiten Umweltschäden sind überall erkennbar und vor allen Dingen auch nachlesbar.
Die Autokonzerne VW, Audi, Porsche, BMW und Mercedes haben nach Erkenntnissen der EU Wettbewerbshüter illegale Absprachen zu Technologien der Abgasreinigung getroffen.
Vor dem EuGH ist das Verfahren anhängig.
In Kenntnis der selbst verursachten Fakten der deutschen Autohersteller und der möglichen Strafzahlungen sowie Kunden-Schadenersatzforderungen rufen die Verursacher penetrant nach staatlicher Hilfe und damit Steuergeldern.
Hierzu ist folgendes festzustellen:
. VW verfügt über rund 25 Mrd. € an liquiden Mitteln
. Daimler über ca. 18 Mrd. €
. BMW über mindestens 12 Mrd. €
Alle drei Unternehmen wollen an ihre Aktionäre Dividenden zahlen! – Wirtschaftsethiker kritisieren „Autohersteller wollen nur Staatshilfen, um Milliarden an reichste Familien zu zahlen“.
Beschäftigte, die derzeit in Kurzarbeit sind, müssen an ihre Ersparnisse gehen, wenn das Kurzarbeitergeld nicht reicht.
Dann ist es nur konsequent, dass auch die Autofirmen – wenn es ihnen denn so schlecht geht – aus Gründen der Solidarität und Gerechtigkeit keine Dividenden und sonstigen Vergütungen zahlen und den „Markt selbst anschieben“ mit ihren vorhandenen liquiden Mitteln.
Nach den Vorstellungen der Autobauer sollen auch Diesel und Benziner mit „Kaufprämien“ gefördert werden. Im Klartext subventioniert dann der „kleine Mann“ einen SUV-Boom mit seinen Steuern.
Herr Dr. Diess (VW) hat postuliert, die Prämie solle „unabhängig von der Antriebsart für das gesamte Produktangebot“ ausgelobt werden.
Dann befürwortet er ja endlich die TECHNOLOGIEOFFENHEIT!
Diese Auslobung gilt ja wohl für alle Anbieter von Fahrzeugen auf dem deutschen Markt. Wenn dem so ist, sollte die Bundesregierung Brennstoffzellenautos mit 30.000,00 € Prämie plus eines Bonus vom Hersteller fördern.
Bei VW kann es sich wohl kaum um einen Geldmangel handeln.
Man beabsichtigt, zwei Batterie-Firmen in China zu kaufen oder sich an ihnen zu beteiligen.
Bekanntermaßen hat ja VW in dem weltweiten Betrugsskandal auch mehr als 30 Milliarden Euro „versenkt“. Die Folgen trägt der deutsche Steuerzahler!
Nicht nur das EuGH-Verfahren lässt Zweifel an der Seriosität der Hersteller aufkommen, sonder auch Mitteilungen vom:
BR 24 vom 17.04.2020
mp2handelblatt.com vom 22.04.2020
„Neue Baustelle im Dieselskandal. Zweifel am VW-Erfolgsmotor EA 288“
Zunehmend klagen Personen wegen des VW-Dieselmotors EA 288, die bisher nicht vom Vergleich erfasst sind. Er steckt in Millionen von Fahrzeugen der neuen Abgasnorm Euro 6!
Die Sozietät Klamert & Partner vertritt Tausende Kläger, die gegen VW vorgehen. Der Motor EA 288 ist der Nachfolger des EA 189 und in mehr als vier Millionen PKW´s wie Golf, Touran und Tiguan und auch in Modellen der VW-Töchter Audi und Skoda.
VW ist bereits zu Schadensersatz (LG Regensburg) verurteilt wegen „vorsätzlich sittenwidriger“ Schädigung. Grundlage war ein internes VW-Dokument vom 18. Nov. 2015 mit dem Titel:
„Entscheidungsvorlage: Applikationsrichtlinien & Freigabevorgaben EA 288“. Auf Seite 4 des Dokuments heißt es, beim EA 288 Euro 6 gebe es eine „Bedatung, Aktivierung und Nutzung der Fahrkurven zur Erkennung des Precon und des NEFZ, um die Abgasnachbehandlung streckengesteuert zu platzieren.
Auf den VW – Konzern kommt damit die nächste Klagewelle zu!
Auf Blatt 2 steht der Hinweis, dass Herr Dr. Diess im Juli 2015 ein Vorstandsressort bei VW übernahm.
Abschließend ist zu erwähnen eine Nachricht vom 23.05.2020 (Tom Drechsler)
m.bild.de/politik/inland mit folgendem Inhalt
„Im Jan. 2019 kommt ans Licht, ein von VW, Daimler und BMW finanzierter Lobby-Verein hat bei US-Forschern eine Studie in Auftrag gegeben, bei der 2014 zehn Affen Dieselabgase in einem Labor inhalieren mussten. Verwendet wurde ein VW Beetle mit illegaler Abschaltvorrichtung.“
Da stellt sich zwangsläufig die Frage: Was hat der Auftraggeber für ein Bild von Mensch – Natur – Tier und Umwelt und war der Politik dieses bekannt?
Vielen Ländern in Europa – ohne Auto-Produktion – geht es besser als Deutschland, sind fortschrittlicher für Umwelt und Bürger.
Die Maßlosigkeit und deren „Nebenwirkungen“ sind – wie in der Medizin – bereits heute bekannt und sichtbar und Sie sollten diese nicht durch „Prämien“ noch befördern.
Mit freundlichen Grüßen vom Niederrhein und bleiben Sie gesund!
Wolfgang Peter